ESG, die Covid-19 Pandemie und die Digitalisierung prägen die Baubranche 2022
In diesem Artikel informieren wir Sie über die aktuellen wirtschaftlichen Trends, die die Baubranche 2022 betreffen. Ein großes Thema sind die ESG-Kriterien, aber auch die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie beeinflussen Lieferketten und Materialmangel weiterhin. Außerdem begleiten uns Themen, die im vorherigen Jahr eine wichtige Rolle spielten, wie der Fachkräftemangel und die Digitalisierung der Baubranche.
Inzwischen beginnen wir das dritte Jahr der Covid-19 Pandemie und bisher ist keine Entspannung der Lage in Sicht. Laut einer aktuellen Pressemitteilung des ifo Instituts hat sich der Materialmangel in der deutschen Industrie im Dezember 2021 nochmals verschärft. Während im November 2021 noch 74,4 Prozent über Engpässe klagten, waren es im Dezember 81,9 Prozent.
Derweil zeichnet sich bei Holz und Stahl eine gewissen Entspannung abzeichnet, Lieferungen von Dämmmaterial und (andere) Kunststoffprodukte bleiben jedoch problematisch. Im Hochbau meldeten 38,0 Prozent der Betriebe Beeinträchtigungen durch Lieferverzögerungen, im September waren es noch 36,3 Prozent. Eine leichte Entspannung ist lediglich im Tiefbau zu verzeichnen. Die Zahl der Firmen mit Nachschubproblemen sank von 27,6 auf 26,1 Prozent. Betriebe peilen deswegen vielerorts Preisanpassungen an oder geben die Kosten an die Bauherren weiter.
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Nicht nur die Digitalisierung der Arbeitsprozesse und Infrastruktur der Betriebe in der Baubranche sind 2022 von großer Bedeutung, Bauunternehmen müssen sich nun zunehmend mit Nachhaltigkeitsstrategien auseinandersetzen. ESG steht für Environmental (z.B. Umweltverschmutzung oder -gefährdung, Treibhausgasemissionen oder Energieeffizienthemen), Social (z.B. Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Diversity oder gesellschaftliches Engagement) & Governance (z.B. Unternehmenswerte oder Steuerungs- und Kontrollprozesse) und beschreiben drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche von Unternehmen.
Diese Kriterien decken also eine ganzheitliche Unternehmensstruktur nach Innen und Außen, als auch nachhaltige Investmententscheidungen und in das Asset Management ab.
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Die Baubranche steht unter Handlungsdruck. Verschiedene Themenbereiche sind hierfür ausschlaggebend: Die Baubranche ist der größte CO2 Emittent der deutschen Wirtschaft, das betrifft bspw. den Abfallt im Neubau sowie im Rückbau von Gebäuden, aber auch die energieintensive Produktion von Baustoffen, wie z.B. Zement. Die EU verfolgt das Ziel, den Kontinent bis 2050 klimaneutral zu machen. Initiativen wie Klimaschutz, nachhaltiges Wirtschaften und die Regulierung des Finanzmarkts bilden hier das Kernstück.
Kennen Sie schon das Cosuno White Paper zum Thema Nachhaltigkeit? Erfahren Sie mehr über den CO2-Ausstoß der Baubranche und welche nachhaltigen Baustoffe eine Alternative darstellen.
Die wichtigsten Regularien und Initiativen auf einen Blick:
Erfahren Sie mehr über die ESG Kriterien in unserem Artikel “Nachhaltigkeit und ESG im Bausektor”
Die Bauminister der Länder wollen die Gebäudedämmung als Einzelmaßnahme aufgeben. Diese Entscheidung kritisierten einige Akteure der Baubranche. Die derzeitige Form des GEG sieht vor, dass die Sanierung von Gebäuden hinterher GEG-konform sein muss. Das bedeutet, wenn bspw. mehr als zehn Prozent der Fassadenfläche erneuert werden, in der Regel gedämmt werden soll. Passiert dies nicht, kann der Gesetzgeber ein Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro erheben. Das GEG teilt alle Bauten nach ihrer Nutzung in Wohn- und Nichtwohngebäude ein. An diese Kategorien werden entsprechend unterschiedliche Anforderungen gestellt. Die Fassadendämmung ist eine von mehreren Maßnahmen, die sich positiv auf das Erreichen der Klimaschutzziele bis 2050 auswirkt – je besser die Dämmung von Gebäuden, desto effizienter die Nutzung von erneuerbaren Energien. Dementsprechend sollte das Gebäudeenergiegesetz ambitionierter formuliert werden, doch damit kann in Kürze nicht gerechnet werden.
In den vergangenen Jahren sucht die Baubranche Anschluss an den allgemeinen Digitalisierungstrend der Wirtschaft – auch die Baubranche wird durch digitalisierte Arbeitsprozesse und technologische Unterstützung im Projektmanagement wesentlich effizienter.
Begehrte Tools sind beispielsweise verschiedene AVA-Softwares. Je nach Produkt und Anbieter lassen sich in AVA-Tools Leistungsverzeichnisse erstellen, Kostenabrechnungen durchführen sowie den Preisspiegel anzeigen und Abrechnungsprüfungen vornehmen. Die Softwarelösung Cosuno ist hier die perfekte Ergänzung zu einer gängigen AVA-Software, da sie mit allen gängigen AVA-Tools kompatibel ist und über zahlreiche zusätzliche Funktionen in Ihrem Ausschreibungsprozess verfügt, wie bspw. das Bescheinigungsmanagement, der automatische Preisspiegel und Vergabestatus, sowie ein Netzwerk mit über 80.000 qualifizierten Nachunternehmern.
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Die Mehrheit der Projektentwickler in der Baubranche greifen für unterschiedlichste Einsatzzwecke auf das Tabellenkalkulationsprogramm Excel zurück. Es gibt allerdings bereits zahlreiche Tools, die maßgeschneiderte Anwendungsgebiete bedienen und diese um ein vielfaches effizienter gestalten. Lesen Sie jetzt den aktuellen und kostenlosen Leitfaden zum Thema Digitalisierung und Projektmanagement.
In diesem Leitfaden erfahren Sie:
➡️ den Status Quo der Digitalisierung in der Projektentwicklung,
➡️ welche Herausforderungen in der modernen Projektentwicklung auftreten,
➡️ welche Anforderungen Projektentwickler an digitale Tools stellen,
➡️ wie eine Software für Ausschreibungsprozesse Ressourcen spart,
➡️ und warum eine Liquiditätsmanagementsoftware Planungsprozesse beschleunigt.
Zum Jahreswechsel wurde der Mindestlohn von 9,60 Euro auf 9,82 Euro pro Stunde angehoben. Bis Mitte 2022 soll der Mindestsatz um weitere 0,63€ gehoben werden. Seit Januar 2018 gilt er ausnahmslos in allen Wirtschaftsbereichen. Das heißt: Tarifverträge einzelner Branchen, die unter dem geltenden Mindestlohn liegen, sind nicht mehr zulässig. Seit Januar 2020 ist in Deutschland außerdem eine Mindestausbildungsvergütung vorgeschrieben. Diese liegt aktuell bei 585 Euro pro Monat für Auszubildende im ersten Lehrjahr und wird jährlich angepasst. In ihrem Koalitionsvertrag haben SPD, Grüne und FDP nun festgehalten, die gesetzliche Lohnuntergrenze auf zwölf Euro erhöhen zu wollen. Während die Arbeitgeberseite vor einem politisch festgesetzten Mindestlohn warnt, begrüßen Arbeitnehmervertreter:innen das Vorhaben. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sagte, er wolle ein entsprechendes Gesetz noch im Jahr 2022 umsetzen.
Eine angemessene Vergütung spielt auch bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels eine wichtige Rolle. Die neue Bundesregierung will 40.000 neue Wohnungen bauen und die Frage stellt sich, wer diese eigentlich bauen soll? Während der Fachkräftemangel im Hochbau sich laut der ifo im November 2021 noch verstärkt hat, ging er im Tiefbau etwas zurück. Und dennoch: Mehr als jedes dritte Unternehmen findet nicht genügend Personal.
Der sich seit den 1970er Jahren verschärfende demografische Wandel begleitet auch das Jahr 2022. Der Fachkräftemangel in Deutschland ist eine ernst zu nehmende Bedrohung für das Wirtschaftswachstum. Arbeitsminister Hubertus Heil sieht deswegen die Sicherung von Fachkräften als zentralen Schwerpunkt seiner Arbeit in dieser Legislatur. Dafür möchte er auch das Einwanderungsgesetz entbürokratisieren.
In unserem Beitrag 7 Tipps gegen den Fachkräftemangel in der deutschen Bauindustrie erfahren Sie, was Sie als Arbeitgeber:in konkret gegen den Fachkräftemangel in Ihrem Unternehmen tun können.
Viele Herausforderungen des vergangenen Jahres begleitet die Baubranche auch in diesem Jahr. Das vorherrschende Thema bleiben die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Wirtschaft. Während die kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche durch neue Beschränkungen wie 2G-Regelungen gebremst werden, leidet die Industrie nach wie vor unter Engpässen bei Vorleistungsgütern. Auch wenn die Wirtschaft sich vorerst auf einen harten Corona-Winter vorbereitet, ist es von großer Bedeutung gleichzeitig an den parallel laufenden Entwicklungen wie die ESG-Kriterien, Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die Digitalisierung oder den Fachkräftemangel nicht aus den Augen zu verlieren.