Rückblick: Die Baubranche 2020 und Anfang 2021

Die Bruttowertschöpfung der gesamten deutschen Wirtschaft ging im Jahr 2020 um ganze 5,2 Prozent zurück. Trotz aller Einschränkungen konnte sich das Baugewerbe als eine der wenigen, stabilen Branchen behaupten und zählte im Jahr 2020 zu den wesentlichen Stützen der Konjunktur in Deutschland.

Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung des Baugewerbes nahm im Vorjahresvergleich sogar um 2,8 Prozent zu.

Preisbereinigte Bruttowertschöpfung 2021 im Vorjahresvergleich

Preisbereinigte Bruttowertschöpfung des Baugewerbes 2021
       Cosuno Infografik; Quelle: Statistisches Bundesamt    

Mäßiger Start ins neue Jahr durch Materialknappheit und steigende Preise

Anfang 2021 ist es für das Baugewerbe weniger optimal verlaufen: Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) berichtete über einen starken Umsatzeinbruch, der baugewerbliche Umsatz der Betriebe im Bauhauptgewerbe mit 20 und mehr Beschäftigten ist im Januar 2021 um 13,9 Prozent zum Vorjahr zurückgegangen (real: -15,5 Prozent).

In den darauffolgenden Monaten kam noch eine weiteres Problem hinzu: Materialpreissteigerungen sowie Materialknappheit bei Baustoffen wie Holz, Stahl, Dämmstoffen und Farbe. Die Preissteigerungen liegen unter anderem in der sinkenden Produktion während der Coronakrise zugrunde. Der Konjunkturaufschwung Anfang 2021 ließ die Nachfrage wieder steigen, die Produktion wurde aber noch nicht auf das Niveau vor der Pandemie hochgefahren. Auch Lieferengpässe und begrenzte Transportkapazitäten der Hersteller wegen der wieder anziehenden Nachfrage in einzelnen Wirtschaftszweigen und Regionen wie Asien und den USA führten zu Knappheit und hohen Preisen.  

​​Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz) misst die durchschnittliche Preisentwicklung von Rohstoffen und Industrieerzeugnissen, die in Deutschland hergestellt und im Inland verkauft werden und ist somit ein aussagekräftiger Index für steigende Materialpreise.

Laut Statistischem Bundesamt sind unter anderem die Preise für Vollkonstruktionsholz, Dachlatten, Betonstahl oder Bauholz stark gestiegen:  

Erzeugerpreisindizes ausgewählter Baumaterialien im Mai 2021 (Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat)

Preiserhöhungen im Mai 2021 verschiedener Materialien der Baubranche
       Cosuno Infografik; Quelle: Deutsches Architekturblatt    

Die Auswirkungen für Bauunternehmen waren und sind weiterhin fatal: Wenn bei Vertragsschluss vor einigen Monaten beispielsweise keine Preisgleitung vereinbart wurde, bleiben die Unternehmen auf ihren Mehrkosten für die Materialien sitzen. Sinkende Margen bis hin zu Insolvenzverfahren sind die Folge.

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Status Quo: Materialknappheit geht langsam zurück, Preise weiterhin hoch

Laut Umfragen des ifo Instituts geht der Materialengpass auf den deutschen Baustellen langsam zurück. Im Juli 2021 gaben noch 48,8 Prozent der Unternehmen im Hochbau an, unter Materialknappheit zu leiden, im August waren es nur noch 42,2 Prozent. Auch im Tiefbau entspannte sich die Lage etwas. 31,4 Prozent der Betriebe litten unter Lieferengpässen, nach 33,9 Prozent im Vormonat.

Die insgesamte Lage der Materialknappheit ist wohl weiterhin auf dem Weg der Besserung. Regionen, die jedoch von der Flutkatastrophe betroffen sind, klagen vor allem im August über eine Verschärfung der Rohstoffknappheit.

Die Preise bleiben jedoch weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, eine Verbesserung der Lage ist nur bei wenigen Materialien zu spüren.

„Viele Vorprodukte sind weiterhin knapp und teuer, insbesondere Dämmstoffe und Stahl. Eine gewisse Entspannung sehen wir beim Schnittholz, dennoch sind viele Holzprodukte nur schwer zu bekommen.“

-Felix Leiss, Forscher des ifo-Instituts

Prognosen für die Baubranche

Laut einer Befragung von BauInfoConsult gehen rund 86 Prozent von langfristigen Preiserhöhungen aus. Nur rund 12 Prozent rechnen mit einer vorübergehenden Erhöhung der Preise und keinen langfristigen Anpassungen

Cosuno Infografik; Quelle: BauInfoConsult

Klar ist: Nicht nur die Akteure der Baubranche, auch die Politik sollte in diesen Zeiten von steigenden Preisen und Materialknappheit handeln und eine faire Verteilung der Kosten herbeiführen. Eine preisbedingt sinkende Nachfrage für Bau- und Renovierungstätigkeiten bei der derzeitigen Lage des Wohnungsmarktes sollte unbedingt verhindert werden.

Was tun bei ungewissen Zukunftsprognosen: 5 Tipps für Bauunternehmen

Rechtliche Fragen klären bei Materialpreissteigerungen

In diesen ungewissen Zeiten ist es relevant, egal ob als Generalunternehmer, Nachunternehmer oder Architekt, über die rechtlichen Möglichkeiten bei Materialpreissteigerungen und Lieferengpässen informiert zu sein. Fachanwalt Dr. Maximilian Jahn hat in folgendem Handout alle wichtigen Fakten für Sie zusammengestellt:

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Material recyceln  

In schwierigen Lagen sind innovative Ansätze gefragt! Startups wie Concular helfen mit digitalen Plattformen dabei, Materialien zu recyceln und gegen Materialknappheit vorzubeugen.

Digitalisieren und automatisieren  

Die Materialpreise steigen weiter: Dann ist es Zeit, an anderen Stellen Kosten einzusparen. Cosuno automatisiert beispielsweise das Ausschreibungs- und Vergabemanagement und hilft  trotz Materialengpässen, eine ausreichende Anzahl an Angeboten von Nachunternehmern zu erhalten.

Ausschreibungsmanagement digitalisieren

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